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Automatische Antenne Instandsetzen - Teleskopantenne Fuba (Motorantenne) - Druckversion

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Automatische Antenne Instandsetzen - Teleskopantenne Fuba (Motorantenne) - sven - 08.07.2021

In diesem Artikel möchte ich auf die Instandsetzung der Automatischen Antenne eingehen. Es handelt sich dabei um die Teleskopantenne von Fuba (Motorantenne) welche im Cabrio Typ89, Coupé Typ 81/85 (kurze Bauform im Verstärker Bereich) vor kam. Der Antennenstab soll aber auch in eine Antenne mit der Teilenummer 857051509 passen, wobei ich leider noch nie eine Antenne mit dieser Teilenummer zu Gesicht bekommen habe. Für Sachdienliche Hinweise in Form eines Bildes und die Verwendbarkeit in Fahrzeugen wäre ich jedenfalls dankbar.

Teilenummer zu Fahrzeugtyp:

857035509A  Audi Coupe Typ 81/85/Urquattro/Sportquattro 
   

857051509    Audi xxxx?xxxx?xxxx
(Platzhalter für ein Bild)

8G0035509A  Audi Cabriolet Typ 89
   

Eines haben jedoch alle aufgeführten Antennen gemeinsam (bei der 857051509 bin ich mir jedoch nicht ganz sicher), das ist primär die Mechanik. Unter dem Mechanischen Problem leiden dann über längere Zeit auch elektronische Bauteile und die Ritzel.

Aber nun zum Mechanischen Problem. Die Antenne hat keine Endanschläge die bewirken würden das die Antenne voll aus- oder eingefahren stoppt. Nein man hat sich hier auf eine, nennen wir es mal, Zeitschaltung gestützt. Nun endet diese Zeitschaltung nicht früh genug wenn die Antenne gegen oberen und unteren Anschlag läuft. Den nicht vorhandenen Anschlag übernimmt hier eine sogenannte Rutschkupplung. Um zu verhindern das der Motor durchbrennt (und noch mehr, kommt hier im weiteren Text) fährt die Antenne normalerweise in die Rutschkupplung. Nun ist es aber so das über die Jahre die Rutschkupplung immer schwergängiger wird bis die Funktion derer völlig außer Kraft ist. Dies führt unweigerlich dazu das nun andere Bauteile der Antenne in Mitleidenschaft gezogen werden. Und das äußert sich sehr unterschiedlich. Hier mal eine Auflistung möglicher Defekte.

- Seele vom Antennenstab bricht
- Großes Kunststoffritzel stark abgenutzt
- Kleines Metallritzel abgenutzt
- Motor durchgebrannt
- Platine Leiterbahnen durchgebrannt
- Kondensator defekt
- Transistoren defekt
- Relais defekt (sehr selten oder die Antenne stand unter Wasser, das passiert wenn der Ablaufschlauch verstopft)
- Kunststoffplatte geschmolzen und somit unbrauchbar

Im schlimmsten Fall hat man alles erwischt. Im besten Fall ist das große Ritzel abgenutzt. Aber auch der Stab ist nicht so tragisch da dieser noch über Umwege erhältlich ist. 
Die Elektronik lässt sich meist einfach reparieren. Die Bauelemente für die Reparatur sind für wenige Euro erhältlich. Elektronikprobleme äußern sich dahingehend das die Antenne ggf. nicht mehr ausfährt oder gar einfährt. Zwei Transistoren und ein Kondensatorwechsel lohnen sich in jedem Fall.

Die Rutschkupplung sollte bei einer Instandsetzung besondere Aufmerksamkeit erhalten. Diese muss bearbeitet werden wenn man für die nächsten Jahre nicht wieder eine defekte Antenne haben will. Hierbei gehen allerdings die Meinungen weit auseinander. Ich beschreibe hier mal wie ich es mache. Dies ist allerdings nur ein Vorschlag und es sollte jeder für sich entscheiden wie es gemacht werden sollte. Aber alle Antennen die ich bisher instandgesetzt hatte laufen tadellos und man kann es sogar hören das sich da nichts quält beim ein- und ausfahren.

Kommen wir nun zu den Details.

1. Zerlegen der Antenne
       
Als erstes muss die Antenne in ihre Einzelteile zerlegt werden. Zum einen weil wir sie ja reparieren wollen und zu anderen muss das alte Fett unbedingt alles raus. Achtung: bitte nicht den Verstärker versuchen zu zerlegen. Das geht schief, dieser ist verklebt und kann nicht zerstörungsfrei auseinander genommen werden. Wir merken uns aber auch wo wir welchen Schraubentyp herausgedreht haben. Notfalls helfen Bilder von jedem einzelnen Schritt damit am Ende auch alles wieder zusammengesetzt werden kann. Das Fett wird grob entfernt und dann mit Bremsenreiniger restlos beseitigt. Wenn alles schön gereinigt ist geht es ans reparieren. 


2. Rutschkupplung
                           
Auf den Bildern ist zum einen eine original Rutschkupplung zu erkennen (mittleres Bild oben) und dann die bearbeitete. Die Originale hat leider eingepresste Führungen für die Federn. Diese Federn kürze ich um eine leichtgängige Rutschkupplung zu erzielen. Dazu müssen wir die eingepressten Führungen ausbohren. Es muss nur der Rand abgebohrt werden. Bitte nicht durch den Edelstahlring durchbohren. Dann kann man die Führungen samt Federn schon abnehmen. Da der Platz in der Antenne begrenzt ist können wir hier keine normalen Schrauben nehmen. Als äußerst Platzsparend haben sich hier Blindnietmuttern erwiesen. In den einen Edelstahlring pressen wir nun drei Blindnietmuttern ein. Ich nehme hierzu Aluminium Blindnietmuttern. Auf der anderen Seite wo wir die gekürzten Federn wieder einsetzen nehmen wir Flachkopfschrauben mit Inbus oder Vielzahn. Die Federn scheinen unterschiedliche Güte gehabt zu haben weshalb mal mehr mal weniger angeschnitten werden muss. Das muss man individuell bei jeder Antenne entscheiden und austesten. Die Rutschkuppelung sollte sich von Hand nicht zu leicht aber dennoch drehen lassen.

3. Die Ritzel
       
Das Große Ritzel aus Kunststoff ist meist mehr abgenutzt als das kleine aus Metall. Aber das kleine ist original auch nur aus Aluminium und nutzt sich dementsprechend auch ab wie man auf dem Bild gut erkennen kann. Oben alt und unten neu.

4. Die Platine
           
Wenn wir alles zerlegt haben kümmern wir uns um die Platine. Hier würde ich auch wenn die Funktion hoch und runter gegeben sind den großen Kondensator und die vier Transistoren in jedem Fall tauschen. Es ist zu beachten das es sich bei den Transistoren um zwei unterschiedliche Typen handelt. Dann empfiehlt es sich alle Lötstellen nachzulöten. Ggf. muss auch mal etwas überschüssiges Lötzinn abgesaugt werden um dann frisches beim nachlöten hinzuzufügen. Die alten Lötstellen sind meist schon chemisch so verändert das dass Lot nicht mehr so gut fließt. Hier kann man mit sogenannten Löthonig nachhelfen. Wirkt wie ein wunder das zeug. Wenn wir damit fertig sind reinigen wir die Platine von unten. Ich mache dies mit Bremsenreiniger. Das löst das überschüssige Flussmittel. Die Platine und die Lötstellen sind dann allerdings ungeschützt. Das wollen wir natürlich nicht und versiegeln die Platine nun mit einem Schutzlack. Dazu eignet sich bestens "Plastik 70" von "Kontakt Chemie" (unbezahlte Werbung am Rande). 

5. Zusammenbau
               
Und das war es soweit gewesen. Nun geht es schon an den Zusammenbau der Antenne. Hier wäre darauf hinzuweisen das die Kabelführung unbedingt zu beachten ist da eine Schraube welche später beim zusammensetzen eingeschraubt wird, das Motorkabel ankratzen könnte. Ganz wichtig ist ebenfalls das man mit Fett nicht sparen sollte. Für mich hat sich Transparents Silikonfett als geeignet erwiesen. Wichtig ist das es Synthetisches Fett ist. Mineralisches Fett verharzt über kurz oder lang wieder. Also alle ebenen die man nach und nach zusammenfügt immer gut fetten. besonders im Bereich wo die Motorwelle auf die Ritzel trifft. Die Antennenseele nicht vergessen am Eintritt in das Antennengehäuse. Und natürlich das große Ritzel und dort wo die Seele aufgewickelt ist. Die Rutschkupplung sollte vor dem zusammensetzen ebenfalls gefettet werden. 

So und nun viel Erfolgt beim nachmachen. Wer sich das nicht zutraut kann sich gern vertrauensvoll an mich wenden. Auf alle möglichen Details kann ich hier nicht eingehen, denn darüber könnte man ein kleines Buch schreiben  Cool.
Grüße
Sven